SEBASTIAN PRALLE

Multisensorische Installation / Draht (lackiert), Stoff, diverse Füllobjekte, Geruchsstoffe

„Fragile Organismen“ ist eine fortlaufende Objektreihe, die Fragestellungen der Erinnerung, Identität und Sensorik verknüpft. Die Objekte werden aus Drähten in unterschiedlicher Dicke und Verarbeitung hergestellt und beherbergen im Kern einen kleinen Stoffbeutel, der fetischartig zum Behälter für Fragmente aus dem Besitz des Künstlers wird. Die Stoffbeutel, aus Kleidung des Künstlers genäht, werden Schicht um Schicht von Draht umhüllt, bis sie den nur noch erahnbaren Kern des Objektes bilden. Dabei nehmen die Objekte unterschiedliche Formen und Größen an, wachsen organisch um ihr Kernstück herum. Auch das fertige Objekt bildet nur den Ausgangspunkt einer Zone aus Geruch, die aus dem Innern austritt. Der Geruch ist dabei ein Transportmedium der Erinnerung, der emotionalen Verknüpfung bestimmter Gerüche mit konkreten Situationen, Personen und Atmosphären aus der persönlichen Vergangenheit. Der Rezipient ist nun mit diesem „Erinnerungsarchiv“ des Künstlers konfrontiert und kann versuchen, eigene Verknüpfungen zu Gerüchen, Haptik und Visualität der Objekte herzustellen.
Durch eine Hängung der Objekte an dünnen Nylonfäden, entsteht eine Formation hängender Objekte im Raum, die den Ausgangspunkt der sich ausbreitenden Geruchszone bildet.